CBD Magazine
Es gibt aber auch eine grosse Gruppe von Cannabis-Konsumenten, welche nicht oder nicht nur an den psychoaktiven Eigenschaften von Cannabis interessiert sind, sondern einen klaren Kopf bewahren möchten und deshalb andere Wirkungen bevorzugen. Dieses veränderte Interesse und Konsumverhalten hat einige Cannabiszüchter dazu veranlasst hat, sich auf die Vermehrung und Verbreitung von CBD-dominanten Hanfsorten zu konzentrieren.
Das Gemisch aus Tabak und Cannabis in einem Joint setzt Tausende verschiedene chemische Verbindungen frei, wenn es sich in Rauch auflöst. Egal ob mit THC-haltigem oder CBD-Hanf wie z.B. CBD-Blüten oder CBD-Hasch, welche es legal zu kaufen gibt. Viele dieser Verbindungen sind gesundheitsschädigend: Die Schadstoffe können die Atemwege Reizen, die Lunge und das Herz-Kreislauf-System belasten, die Fortpflanzung beeinträchtigen und Krebs auslösen. Daher ist in den letzten Jahren das weltweite Interesse an alternativen Formen des Cannabiskonsums gestiegen.
Hanfprodukte mit weniger als 1% THC fallen nicht unter das Betäubungsmittelgesetz – und sind somit nicht kontrolliert. Allerdings müssen sie unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen genügen, je nachdem, wie sie genutzt werden. Hohe Hürden bestehen für Produkte zur Einnahme, die Cannabidiol (CBD) enthalten.
Währenddem die Herstellung, der Handel sowie der Konsum von CBD-Blüten, CBD-Öl und sonstigen Cannabisprodukten mit einem THC-Gehalt von <1% THC in der Schweiz schon seit vielen Jahren etabliert sind, hat das geltende Verbot von Cannabis mit einem THC-Gehalt von >1% THC zu nicht-medizinischen Zwecken weder zu einer Verringerung des Konsums noch zu einem besseren Gesundheitsschutz geführt. Der Bundesrat spricht sich für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der Cannabispolitik aus: Für eine legale Abgabe empfiehlt er strenge Auflagen, denn diese darf nicht zu einer Kommerzialisierung und Förderung des Konsums führen.
Rund 56 Tonnen Cannabis werden in der Schweiz pro Jahr illegal konsumiert. Was zeigt, dass Verbote den Konsum nicht vollständig verhindern. Zudem bringen Verbote auch Nachteile. Auf dem Schwarzmarkt gehandelt, kann Cannabis weder auf schädliche Verunreinigungen wie Streckmittel oder Pestizide noch auf seinen THC-Gehalt geprüft werden. Man weiss daher nie, was genau man konsumiert. Oder könnten Sie sich vorstellen, ein Bier zu trinken, ohne zu wissen, ob es 4% oder 14% Alkohol enthält?
In der Schweiz wird Cannabis bzw. THC vorwiegend von jungen Menschen konsumiert, weshalb die Prävention auf diesen Bereich fokussiert. Das BAG unterstützt Kantone und Gemeinden bei der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmassnahmen, finanziert Forschungsprojekte und unterhält das Online-Portal SafeZone.ch, eine Online-Beratung zu Suchtfragen.
Cannabis ist je nach Verwendungszweck in unterschiedlichen Gesetzen geregelt. Ein Bericht schafft dazu eine Übersicht und zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht. Der Bundesrat empfiehlt, an einer differenzierten Regelung je nach Verwendungszweck festzuhalten. Gleichzeitig zeigt er auf, wie Cannabis zurekreativen Zwecken neu geregelt werden könnte. Eine Neuregelung sollte den Gesundheitsschutz ins Zentrum stellen. Der Bundesrat hat den Bericht an seiner Sitzung vom 1. November 2023 verabschiedet.
Bei der Wahl eines Cannabisprodukts kommt man an den beiden Haupt-Cannabinoiden Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) nicht vorbei. Der Gehalt an diesen beiden Cannabinoiden ist auf fast jedem legalen Cannabisprodukt an auf der Verpackung angegeben. Diese beiden Cannabinoide sind die am häufigsten und bekanntesten der mehr als 100 in der Cannabispflanze vorkommenden Stoffe und spielen für viele Konsumenten bei der Wahl der Sorte bzw. des Produktes eine wichtige Rolle. Solltest du eine Sorte mit hohem THC-Gehalt, eine Sorte mit hohem CBD-Gehalt oder eine ausgewogenere Sorte wählen?
Die Waadtländer Nationalrätin Léonore Porchet verlieh mit ihrer Motion im Dezember 2021 beim Bundesrat, dass der THC-Grenzwert von 1% auch CBD Hasch und Cannabisharz (Pollinate) einschliessen sollte. Auch die IG Hanf intervenierte mit der Meinung, dass Cannabisharz mit einem THC-Wert von <1% gleichanzusehen sei wie CBD Blüten mit demselben THC-Gehalt. Die beiden Produkte trotz identischem THC-Gehalt gesetzlich zu unterscheiden, mache nur wenig Sinn.
Am 22. Oktober 2023 finden wegweisende Wahlen statt. Der National- und Ständerat wird für die nächsten vier Jahre gewählt. Vier Jahre, welche für die Hanfbranche und für alle Cannabiskonsumierenden in der Schweiz entscheidend werden. In dieser Zeit soll ein neues Cannabisgesetz (parlamentarische Initiative Siegenthaler, 20.473) durch den National- und Ständeratberaten und umgesetzt werden. Bis vor der anstehenden Wahl ist der Nationalrat mit einer knappen Mehrheit hanffreundlich gestimmt (insgesamt 51% ja bzw. eher ja). Es liegt nun an uns sicherzustellen, dass die Befürworter einer sinnvollen Hanfregulierung im Parlament in der Mehrheit bleiben.