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Legal kiffen in Zürich – CBD Gras verwirrt die Polizei

Veröffentlicht am 9. Mai 2019

Die Hanfläden in der Limmatstadt boomen: Wo es legales Gras zu kaufen gibt und warum die Konsumenten weiter mit Verfolgung rechnen müssen.

Der Hanfverkauf boomt in Zürich wie seit den 90er-Jahren nicht mehr. Ab August begannen weitere Anbieter wie Pilze aus dem Boden zu schiessen. Darunter auch der Shop von Agi Petrova. Mit ihrem Freund eröffnete sie im November an der Badenerstrasse die Hanfboutique Green Passion. «Seit ‹20 Minuten› über uns berichtete, rennen uns die Leute die Türe ein.»

Es sind Bänker, Bauarbeiter, Studenten oder Arbeitslose, die an einem normalen Wochentag die Boutique aufsuchen – die Neugierde erscheint riesig. «Unsere bisher älteste Kundin ist 84», sagt Petrova. Die Rentnerin wollte einen Joint drehen – zum ersten Mal in ihrem Leben. «Jetzt, wo das Zeugs ja legal ist.»

Aufwendige Kontrollen

Die Betreiber der Shops Green Passion verkaufen ihre Hanfblüten als «Rohstoff» und nicht als Tabakersatzprodukt – womit auch die Steuer wegfällt. «Unsere Kunden entscheiden selbst, was sie mit dem Gras anstellen», sagt Green-Passion-Betreiberin Petrova. Auf der Firmenwebsite wird gar vom inhalierenden Konsum abgeraten – so nehmen sich die Verkäufer aus der Verantwortung.

Dennoch geben fast sämtliche vom TA befragten Kunden zu, dass sie sich mit den Blüten Joints bauen. Die Verkäufer begeben sich damit in eine rechtliche Grauzone.

Verworren ist die Situation auch für Konsumenten. Das Rauchen eines Joints mit THC-Gehalt von unter einem Prozent ist erlaubt. Dennoch besteht ein Bussenrisiko.

Polizisten können das legale Gras nicht vom illegalen unterscheiden – Geruch und Aussehen sind identisch. Als sich das Problem letzten August erstmals zeigte, entschied die Stadtpolizei, an den bisherigen Bussenverfahren festzuhalten.

Wer die Busse nicht bezahlen will, kann sich weigern. Damit wird jedoch ein aufwendiges Untersuchungsverfahren ausgelöst. Die Polizei lässt das beschlagnahmte Gras im Labor prüfen. Liegt der THC-Gehalt unter einem Prozent, erhält der Konsument sein Cannabis zurück. Die Verfahrenskosten von mehreren Hundert Franken bezahlt der Steuerzahler. Bisher hält sich die Zahl solcher Fälle in Grenzen. Seit August wurden 18 Analysen durchgeführt, wobei es zu einer Rückgabe kam. Wenn jedoch die Polizei an ihrer strengen Bussenpraxis festhält und immer mehr legales Hanf gekauft wird, dann könnte es teuer werden für den Steuerzahler.

TCH versus CBD

THC (Tetrahydrocannabinol) ist mit seinen psychoaktiven Eigenschaften für den eigentlichen «Flash» beim Kiffen verantwortlich. THC ist ein Cannabinoid. Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die es in keiner anderen Droge gibt. Bis heute sind rund 120 dieser Verbindungen bekannt. Das THC ist die bekannteste.

In den letzten Jahren ist ein zweites Cannabinoid in den Fokus geraten: Cannabidiol (CBD). Im Gegensatz zu THC hat CBD keine psychoaktive Eigenschaft.

Zurzeit versuchen viele ProduzentInnen, ihren Hanf so zu züchten, dass er einen möglichst hohen CBD-Gehalt hat. Denn je höher der Gehalt, desto stärker die Wirkung.

In einem Zürcher Vorort baut T.B. legalen Hanf mit hohem CBD-Anteil an. «Das Geschäft läuft ausgezeichnet, wir haben schon vor der Ernte alles verkauft», sagt er. «Vor rund zwei Jahren schrieb ich der Staatsanwaltschaft ein Mail und teilte ihr mit, dass ich Cannabis mit einem THC-Anteil von unter einem Prozent anbauen würde.» Die zuständige Staatsanwältin sei völlig ausgeflippt. «Sie fragte mich, ob ich sie verarschen wolle, und teilte mir mit, dass mein Vorhaben höchst illegal sei», so T.B. Damals habe er gemerkt, dass bei den Strafverfolgungsbehörden eine grosse Unkenntnis über die Rechtslage herrsche. Von seinem Vorhaben hat er sich dennoch nicht abbringen lassen.

Inzwischen besitzt T.B. einen Raum mit insgesamt 1125 Pflanzen. «Die Züchtung von Hanf mit einem THC-Anteil unter einem Prozent und einem hohen CBD-Anteil ist ein langer Prozess», erklärt T.B. Um solche Pflanzen zu erhalten, hat er THC-armen Industriehanf mit hochwertigem illegalem Rauchhanf gekreuzt. «Die Pflanzen sollen so wenig THC haben wie Industriehanf, jedoch den Geschmack und das Aussehen von Indoorpflanzen.» Volle zwei Jahre dauerte es, bis er mit dem Resultat zufrieden war.

«Die Zucht ist das Einzige, für das man mich strafrechtlich belangen könnte», sagt er. Denn dafür benötigt er Pflanzen mit einem höheren THC-Anteil. Seinen Produktionsraum will er mir nicht zeigen. Vor kurzem wurde er gewarnt: Jemand wolle ihm seine Mutterpflanze stehlen. «Zurzeit ist die Zahl der Produzenten noch beschränkt, und jeder versucht, die bessere Pflanze als die Konkurrenz zu züchten», sagt T.B.

Platzt die CBD-Blase?

«Die Nachfrage nach CBD-Hanf wird nie so gross sein wie die nach illegalem Hanf», sagt der Produzent und Unternehmer. Wie sich der Markt entwickeln werde, sei momentan noch schwierig zu sagen. «Am Anfang sind alle neugierig und wollen einmal probieren.»

Momentan ist die Nachfrage hoch und das Angebot knapp. «Jeder möchte jetzt ins Geschäft einsteigen, doch bald wird der Preis fallen», sagt T.B. Am Schluss würden nur die grossen Produzenten, die qualitativ hochwertige Produkte anbieten, überleben, meint er.

Rein optisch ist es unmöglich, den legalen Hanf vom illegalen zu unterscheiden. Wird man von der Polizei kontrolliert, so konfisziert sie auch den legalen Hanf.

Verkäufer und Produzenten distanzieren sich deshalb von der medizinischen Wirkung und bitten die Konsumenten ihre eigenen Erfahrungen zu machen.

Quelle: tagesanzeiger.ch (22.12.2016)

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