Nur ein geregelter Markt kann den gesundheitlichen Schutz der Konsument*innen garantieren.
Die Interessensgemeinschaft Hanf (kurz IG Hanf) schätzt die gesetzeswidrige Anreicherung von legalem CBD-Hanf mit illegalen Substanzen wie beispielsweise chemisch hergestellte Cannabinoide als gefährlich und nicht tragbar ein. Nur durch einen regulierten Anbau und Absatz von legalen Cannabisprodukten kann der Schutz der Konsument*innen gewährleistet werden.
Der Handel mit illegalem Cannabis in der Schweiz wurde aufgrund der Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise direkt beeinflusst, indem eine Knappheit auf dem Schwarzmarkt entstand. Dies hatte zur Folge, dass deutlich mehr gestrecktes und künstlich hergestelltes Cannabis gehandelt wurde. Es ist wichtig, festzuhalten, dass solche synthetischen Produkte nicht mit dem natürlichen Hanf zu vergleichen sind. Wegen der hohen Menge an künstlichem THC und dessen Unbeständigkeit sind die gesundheitlichen Risiken für die Konsument*innen nicht absehbar und entsprechend gross.
Diese Entwicklung und die illegalen Methoden der Anreicherung von CBD-Hanf mit synthetischen Substanzen verurteilt der Verband IG Hanf aufs Schärfste und distanziert sich davon.
Natürliche Produkte für ein sauberes Geschäft
Der Mitglieder der IG Hanf setzen sich für einen legalen, transparenten und professionellen Handel ein. Die Vorwürfe in einigen Medienberichten, dass Schweizer CBD- und Hanfproduzenten hinter der illegalen Praxis der Anreicherung von natürlichem Hanf mit synthetischen Substanzen stünden, entbehren sich jeglicher Grundlage und zeugen von Unwissenheit.
Die IG Hanf unterstreicht, dass nicht die legalen Schweizer CBD-Produzenten für diese Misere verantwortlich sind, sondern kriminelle Organisationen, welche den illegalen Handel mit THC-Hanf kontrollieren. Das rechtens in der Schweiz erworbene Hanfblüten als Basisprodukt für illegale Cannabis-Produkte eingesetzt werden, ist sehr ärgerlich, kann jedoch leider nicht verhindert werden. Das Grundproblem ist die gesetzliche Grundlage in Bezug auf den Handel von Hanf in der Schweiz und der daraus resultierende Schwarzmarkt für diese Produkte.
Das Resultat jahrelanger Repression und Prohibition
Über Jahre hinweg hat die Schweiz, wie viele andere Staaten auf der Welt vehement versucht, den Cannabiskonsum zu verbieten. Laut einer aktuellen Analyse der Eidgenössischen Kommission für Suchtfragen (EKFS) wurde diese Strategie als gescheitert erklärt.
Die aktuelle Gesetzeslage in der Schweiz rundum Betäubungsmittel orientiert sich klar an der Abstinenz und dem Verbot. Trotzdem konsumieren rund 600‘000 Menschen in der Schweiz regelmässig Cannabis. Ein beträchtlicher Teil davon sind Produkte, welche einen THC-Anteil über dem legalen Höchstwert aufweisen.
Sofern keine regulierte und kontrollierte Abgabe zulässig ist, müssen sich Patient*innen und Konsument*innen weiterhin auf dem Schwarzmarkt bedienen. Dieser illegale Markt von Cannabisprodukten mit erhöhtem THC-Gehalt zieht mit sich nach, dass keine Analyse- und Deklarationspflicht wie bei anderen Produkten wie Käse, Schokolade, Tabak oder Alkohol besteht. Dies widerspricht dem Konsumentenschutz. Der Konsument kann entsprechend nicht eruieren, ob es sich um ein sauberes oder gestrecktes Produkt handelt, und ist dem Anbieter diesbezüglich ausgeliefert. Dies kann schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben, wenn beispielsweise ein Produkt mit synthetischen Cannabinoiden, Pestiziden, Bakterien oder sonstigen Giften verunreinigt ist.
Basierend auf dieser Grundlage setzt sich die IG Hanf für die Legalisierung von Hanfprodukten unter Einhaltung des Jugendschutzes sowie des Schutzes der Gesundheit der Konsument*innen und Patient*innen ein. Die angemeldeten Testversuche in der Schweiz für eine regulierte Abgabe von Hanfprodukten sind ein erster Schritt in die richtige Richtung. Diese positive Entwicklung unterstützt der schweizerische Verband für Cannabisprodukte und arbeitet aktiv mit den Bundesbehörden mit.
Quelle: Mange, L. (2020). Sichtweise der IG Hanf zu diversen Medienberichten über «synthetisches Cannabis».
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