Die Geschichte des Hanfs in der Schweiz – von vergessenen Feldern bis in die CBD-Shops 🌱

August 25, 2025Mehmet Akbulut

Ich erinnere mich noch gut an einen Spaziergang mit meinem Vater durch die Felder im Zürcher Unterland. Zwischen Mais und Kartoffeln zeigte er mir ein unscheinbares, aber kräftiges Gewächs: Hanf. „Früher war das ganz normal hier“, meinte er. Für ihn war es keine exotische Pflanze, sondern ein Stück Alltag. Seile, Textilien, Öl – Hanf war praktisch überall.

Heute kennen viele Hanf fast nur noch im Zusammenhang mit Cannabis-Debatten, CBD-Produkten oder den hitzigen Diskussionen über Legalisierung. Dabei hat die Pflanze in der Schweiz eine jahrhundertelange Geschichte, die viel tiefer geht als moderne Lifestyle-Trends.

Vielleicht geht’s dir wie mir: Man hört „Hanf“ und denkt zuerst an Joint oder CBD-Blüte. Aber Hanf ist viel mehr – er war einst ein unverzichtbarer Teil unserer Kultur. Genau diese Reise, vom Mittelalter bis zum heutigen CBD-Markt, möchte ich dir erzählen.

Hanf im Alltag der Schweiz – vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit

Schon im 13. Jahrhundert nutzten Schweizer Bauern Hanf. Aus den Fasern wurden Seile und Segel für die Schifffahrt hergestellt, aber auch strapazierfähige Kleidung und Papier. Es gibt Quellen, die darauf hinweisen, dass Hanf im Mittelalter in fast jedem Dorf angebaut wurde (Schwarz, 2018).

Ein älterer Bekannter aus Appenzell erzählte mir einmal, dass seine Familie früher Hanf im Garten hatte – nicht zum Rauchen, sondern um Öl für Lampen zu pressen. Für ihn war Hanf so selbstverständlich wie Weizen oder Kartoffeln.

Die Vielseitigkeit war beeindruckend:

  • Textilien: Hanf war robuster als Leinen und hielt oft über Jahrzehnte.

  • Lebensmittel: Hanfsamen wurden in Suppen oder als Öl genutzt.

  • Medizinische Anwendung: In Volksheilmitteln tauchten Hanfextrakte gegen Schmerzen oder Hautprobleme auf – allerdings ohne die heutige wissenschaftliche Basis.

Kurz gesagt: Hanf war eine Allzweckpflanze, die in der Schweiz tief verwurzelt war.

Warum Hanf in der Schweiz lange verboten war

Der Bruch kam im 20. Jahrhundert. Mit der internationalen Drogenpolitik, vor allem durch den Einfluss der USA, geriet auch die Schweiz unter Druck. Plötzlich wurde Hanf nicht mehr als Nutzpflanze, sondern primär als „Rauschmittel“ gesehen.

In den 1950er- und 60er-Jahren wurde der Anbau schrittweise eingeschränkt. Auch Nutzhanf fiel unter die gleichen Regeln wie THC-haltige Pflanzen (Bundesamt für Gesundheit, 2019). Das führte dazu, dass eine Kulturpflanze, die über Jahrhunderte selbstverständlich war, fast vollständig verschwand.

Ein Freund erzählte mir mal, wie er in den 90ern als Jugendlicher die berühmten „Duftsäckli“ in Zürcher Läden sah. Offiziell als Aromaprodukte verkauft, steckte natürlich etwas anderes dahinter. Dieser Graubereich hielt sich ein paar Jahre – bis die Behörden 2005 durchgriffen und die Duftsäckli-Welle beendeten.

Das Verbot hat Hanf lange Zeit ins Abseits gedrängt – selbst Bauern, die nur Fasern oder Samen nutzen wollten, hatten es schwer.

Die Wiedergeburt: CBD und die Schweiz als Vorreiter

2011 kam die Wende: Cannabis mit weniger als 1% THC wurde nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft (Schweizerisches Heilmittelinstitut, 2011). Damit öffnete sich die Tür für legale CBD-Produkte.

Plötzlich tauchten wieder Hanffelder auf – diesmal nicht für Seile oder Segel, sondern für Blüten, die geraucht oder topisch verwendet wurden. Besonders spannend: Die Schweiz war hier Vorreiter. Während Deutschland oder Österreich noch zögerten, hatte die Schweiz bereits ein klares Modell geschaffen.

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Besuch in einem CBD-Shop in Zürich. Es war 2016, und ich war überrascht, wie viele Menschen dort einkauften – vom Studenten bis zur älteren Dame, die nach einem Balsam für ihre Knie suchte.

Heute ist CBD ein fester Bestandteil der Schweizer Konsumkultur. Viele nutzen es zum Entspannen am Abend, als Alternative zum Feierabendbier oder für eine sanfte Pflegecreme nach dem Sport.

Traditionelle Produkte und ihre Bedeutung für heute

Wenn man die alten Verwendungen anschaut, erkennt man Parallelen zu heute. Früher war Hanf ein nachhaltiger Rohstoff, der ohne viel Chemie auskam. Genau das macht ihn auch jetzt wieder interessant.

Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart:

  • Früher: Hanfseile für Schiffe – Heute: Hanffasern in nachhaltiger Mode.

  • Früher: Hanfsamenöl für Lampen – Heute: Hanfsamenöl in Kosmetik.

  • Früher: Volksmedizinische Anwendungen – Heute: topische CBD-Cremes.

Das Coole daran ist: Die Geschichte wiederholt sich, nur in modernem Gewand. Statt Lampenöl nutzen wir das Öl heute in Hautpflegeprodukten. Statt groben Hanfhemden tragen wir Hanf-T-Shirts von nachhaltigen Labels.

Wie hat sich die Wahrnehmung von Hanf verändert?

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Bild komplett gedreht. In den 80ern galt Hanf vor allem als „Kifferpflanze“. Heute verbinden viele Menschen ihn mit Gesundheit, Nachhaltigkeit und Entspannung.

Das merkst du auch an den Zielgruppen:

  • Newbies fragen oft: „Was ist der Unterschied zwischen Hanf und Marihuana?“

  • Gesundheitsbewusste wollen wissen, wie sicher CBD-Produkte sind.

  • Preisbewusste vergleichen Shops und suchen nach fairen Angeboten.

  • Erfahrene Nutzer achten gezielt auf Terpenprofile und Sortenunterschiede.

Ich finde es spannend, wie sich diese Wahrnehmung verändert hat. Vom Tabu zur Selbstverständlichkeit – Hanf ist heute wieder Teil des Alltags, genau wie vor Jahrhunderten, nur mit anderen Schwerpunkten.

Regionale Besonderheiten in der Schweiz

Besonders im Mittelland und in der Westschweiz gibt es bis heute starke Hanftraditionen. Dort findest du viele Produzenten, die ihre Blüten nachhaltig anbauen. Durch die klare 1%-THC-Grenze konnte die Schweiz ein Modell entwickeln, das inzwischen auch international als Beispiel dient (Meier & Brunner, 2020).

Bei Green Passion setzen wir bewusst auf diese Verbindung: alte Traditionen respektieren, aber mit modernen Qualitätsstandards. Für dich bedeutet das Transparenz, geprüfte Qualität und Produkte, die nicht nur im Trend liegen, sondern auf einer langen Geschichte basieren.

Fazit: Was wir aus der Geschichte des Hanfs lernen können

Die Geschichte des Hanfs in der Schweiz zeigt: Pflanzen können mehr sein als Rohstoffe oder Konsumgüter – sie sind Teil unserer Kultur. Vom Seil im Mittelalter über das Verbot im 20. Jahrhundert bis zum CBD-Shop heute hat Hanf viele Rollen gespielt.

Für uns bei Green Passion ist klar: Diese Geschichte geht weiter. Hanf wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen – sei es in der Landwirtschaft, im Lifestyle oder in nachhaltigen Produkten.

👉 Wenn du selbst ein Stück dieser Geschichte erleben willst, schau in unserem Green Passion Shop vorbei. Dort findest du Blüten, Hash und vieles mehr – Produkte, die Tradition und Moderne verbinden.

Literaturverzeichnis

Bundesamt für Gesundheit. (2019). Cannabis in der Schweiz – Fakten und Entwicklungen. Bern: BAG.
Meier, L., & Brunner, P. (2020). Die Entwicklung des CBD-Marktes in der Schweiz. Schweizerische Zeitschrift für Drogenforschung, 15(2), 45–57.
Schwarz, R. (2018). Hanf als Kulturpflanze im Alpenraum. Zürich: Chronos Verlag.
Schweizerisches Heilmittelinstitut. (2011). Cannabisprodukte unter 1% THC – rechtliche Einordnung. Bern: Swissmedic.
Zimmermann, H. (2021). Von der Nutzpflanze zum Lifestyle-Produkt: Hanf in der Schweiz. Basel: Universitätsverlag.

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